Das Parfum - Patrick Süskind

Home   Epik   Das Parfum

Inhaltsangabe

Die Geschichte von Patrick Süskind handelt im 18. Jahrhundert und beschreibt das Leben des Jean-Baptist Grenouille, der auf dem Fischmarkt in Paris geborgen wurde. Seine Mutter wird wegen Kindesmordes hingerichtet was zur Folge hatte, dass er seine Kindheit bei Fremden verbringen musste.
Sein ausgeprägter Geruchssinn zeigt sich bereits in frühen Kindheitstagen, sodass er vieles am Geruch erkannte, ohne dass er wusste, was es war oder es benennen konnte. Als er alt genug war, begann er eine Lehre als Gerber. Doch sein einziges Ziel war es, dem bestialisch riechenden Paris zu entfliehen und den Geruch junger, wunderschöner Mädchen einzufangen. Hierdurch wird er zum Massenmörder, denn ohne die Mädchen zu töten, kann er nicht an ihre Schönheit und ihren Geruch heran.

Bei seinem letzten Mord wird er überführt und zum Tode verurteilt. Um seinen größten Triumph auszukosten bestäubt er sich an Tag seiner Hinrichtung mit dem perfekten Parfum, der aus den Schönheiten all seiner Opfer zusammengefasst ist. Die tobende Menge verfällt in voller Hinhabe zueinander. Alle lieben sich, ob arm oder reich, alle sind vom Duft wie berauscht.

Nacherzählung

Die Geschichte "Das Parfum", von Patrick Süskind handelt von einem Jungen namens Jean-Baptiste Grenouille. Er wurde am 17. Juli 1738 in Paris in einer Fischbude geboren. Seine Mutter ist noch am Tag seiner Geburt ins Gefängnis verschleppt worden, auf Grund der Tatsache, dass sie versucht hatte, Grenouille zu töten. So wurde Grenouille schon kurz nach der Geburt einer Amme anvertraut, doch sie hielt es nicht lange mit ihm aus. Grenouille trinke viel zu viel und er besitze nicht den Geruch den Säuglinge verströmen, er sei mit dem Teufel im Bunde.

All diese Merkmale machten es alles andere als einfach, ihn am Leben zu halten. Das Kloster nahm ihn auf, wo er mehrere Jahre verbrachte. Mit acht wurde er von Madame Gaillard zum Gerber Grimal gebracht, da das Geld für die Betreuung ausblieb.
Der Gerber Grimal hatte großen Bedarf an jugendlichen Arbeitskräften, weil sie die Arbeit für ihn bewerkstelligten, die er niemals machen würde. So musste Grenouille verwesende Tierhaut entfleischen oder Gerb- und Färbebrühe mischen.
Grenouille arbeitete fleißig und überstand auch die giftigsten Brühen, mit denen er arbeitete. Mit Anbetracht der Zeit arbeitete Grenouille sich in der Hierarchie nach oben und wurde so für die Gerberei und für Grimal selbst, unverzichtbar.
Schon in seiner Kindheit merkte er, dass er eine außerordentliche Nase besaß und dass alles einen Geruch besaß, so fein, dass nur er ihn riechen konnte.
Bei Madame Gaillard hatte er eine Menge an Gerüchen kennen gelernt. Zwar kannte er den Namen von den meisten Gerüchen nicht, aber ihren Geruch und das war für Grenouille von höchster Bedeutung.
In der freien Zeit erkundete er Paris mit seinen vielen unterschiedlichen Gerüchen. Bald kannte er die ganze Stadt auswendig und brauchte nicht mehr die Augen für den Weg. Grenouille erroch sich seinen Weg.
Auf seinen Erkundungszügen durch Paris faszinierte ihn ein unbeschreiblich, süßlicher Geruch. Die Suche nach dem Ursprung führte ihn zu einem Mädchen, von dem der Geruch ausging. So wurde sie von ihm ermodert, damit er sich den Geruch einverleiben konnte. Als er ihn sich endlich eingeprägt hatte, verließ er den Ort und ging zur Gerberei zurück.

Giuseppe Baldini, seines Zeichens Parfumeur, bestellte Ziegenleder. Grenouille brachte ihm die Bestellung und informierte sich, ob er bei Baldini als Geselle arbeiten könne. Baldini lehnte jedoch ab, sodass Grenouille ihm seine Fähigkeiten als Parfumeur Geselle beweisen wollte. Schon bald stellte Grenouille eine Flasche Parfum her, dass Baldini sehr begehrte, aber selber nicht produzieren konnte, weil ihm die Zusammensetzung unbekannt war.
Grenouille schloss mit Baldini darauf ein Abkommen. Er sollte ihn als Parfumeur ausbilden, sowie ihn in die Kunst des Parfums einweisen und als Gegenleistung würde er ihm dafür, dass bezaubernde Parfum herstellen.
Am nächsten Tag ging Baldini zum Gerber und kaufte ihm den Burschen ab.
Das einst so Umsatzschwache Geschäft von Baldini florierte durch das Parfum und erzielte Rekordeinnahmen.
Grenouille beherrschte schon nach kurzer Zeit die Kunst des Destillierens, jedoch strebte er nach mehr. Sein Wunsch war es alle Techniken zu beherrschen und so kam es, dass Baldini ihn in die Stadt Grasse schickte.
Während seiner Reise bemerkte er die äußerst frische Luft. Auf dem Land war es viel angenehmer als in der Stadt. Sieben Jahre verbrachte er in einer Höhle und war dabei so in Gedanken vertieft, dass er dabei dem Tod nahe war. Weiter auf dem Weg nach Grasse erroch er den selben Geruch, der ihn einst in Paris betörte.
Madame Arnulfi, Besitzerin eines Parfeuratelier, war mit einem Engagement von Grenouille einverstanden, weil sie eine weitere Arbeitskraft benötigte.
Der ranghöchste Geselle Drout brachte ihm die verschiedenen Techniken bei. Schon bald hatte er seine Fähigkeiten verfeinert, sodass er alle anderen Gesellen in den Schatten stellte. Grenouille nutzte die Gelegenheit und experimentierte. Sein Ziel war es, den Geruch des bezauberndes Mädchens zu imitieren und daraus ein Parfum herzustellen. Seine Versuche missglückten und so schlussfolgerte Grenouille, dass man Lebewesen erst totschlagen muss, um an ihren Geruch zu kommen.

Auf dem Weg durch die Stadt realisiert Grenouille, dass es zahlreiche der überzeugenden Gerüche gibt. Er wird zum Massenmörder und tötet unzählige Mädchen, sodass eine Massenpanik in der Stadt ausbricht.

Bei seinem letzten Mord gerät er in Verdacht, für die getöteten Mädchen verantwortlich zu sein. Die angesetzte Fahndung war schnell erfolgreich und man fasste Grenouille in Grasse. Sein Urteil stand fest, sodass er für die vielen Morde mit seinem Leben bezahlen sollte. Am Tag der Hinrichtung hatte Grenouille sein Parfum schon kreiert und sich mit dem Duft eingesprüht. Die Wirkung war so verblüffend, dass die Leute ihm seine Taten verziehen und ihn laufen ließen. Durch den Wandel der Dinge konnte er nach Paris fliehen.

Dort hatte er sich abermals den ungewöhnlichen Duft aufgetragen und wieder war die Wirkung identisch, jedoch zum Nachteil Grenouille's. Die Leute verliebten sich so in ihn, dass sie ihn ermordeten und aufaßen, um den Geruch an sich zu bringen.

Innerer Monolog (Giuseppe Baldini)

Ich brauche doch kein Parfum von diesem hochnäsigen Parfumeur Pélissier. Ich bin Baldini, ich habe Jahre gebraucht um dieses Wissen, was ich jetzt habe, zu bekommen. Ich werde ein Parfum kreieren, das das Parfum von diesem Parfumeur mehr als nur einmal übertrifft. Man kann sich nicht Parfumeur nennen, wenn man noch nie in Grasse war. Dort ist das Herzstück der ganzen Parfumeure. Das ist die Stadt der Düfte. Als ich noch jung war. Damals. Ich habe Parfums kreiert die noch nach Jahren begehrt wie sonst was waren. Das waren Zeiten, damals konnte nicht jeder dahergelaufene Mensch kommen und ein Parfum herstellen. Früher war einfach alles besser. Ich musste nicht von Hof zu Hof gehen und den feinen Damen mein Parfum andrehen, früher kamen sie selbst in meinen Laden. Ich hatte was zu tun. Ich konnte 5L ansetzten und alles wurde noch am selben Tag verkauft. Ach ja...
Dann setz ich mich mal hin und versuch nur die Zusammensetzung von Amor und Psyche heraus zu bekommen. Hm, das ist ein Parfum. Herrlich, aufregend und zugleich sanft. Ich hätte so etwas auch in meinen jungen Jahren hin bekommen.
Hm, Orangenblüten sind auf jeden Fall drin, das erkennt man sofort. Ich glaube auch Limette. Ja, ja Limette ist drin. L-i-m-e-t-t-e. Ein wundervolles Parfum. Riech ich da Moschus? Moschus. Nein Moschus ist nicht drin, nein, dafür aber Storax. Ich denke schon, Storax macht den Geruch exotisch, ungewöhnlich. Ja, Storax ist drin, daher hat das Parfum seinen eigenen interessanten Geruch. Aber wieviel davon 5g?- Muss ich mich später mit beschäftigen. Hm, rieche ich da Nelke oder doch Rosenöl?
Ich mach erst mal Pause, meine Nase ist schon ganz zu. Morgen, ja morgen werde ich dann die Dosis bestimmen.
Wer klopft denn da?
Ah mein Ziegenleder, wird ja auch Zeit. Ich bin müde.

Buchkritik

Das Buch von Patrick Süskind, "Das Parfum" war nach meinen Einschätzungen ein sehr spannendes und fesselndes Buch. Die Kritiken der Gazetten treffen vollkommen zu, sodass man sie nur repetieren kann.
Patrick Süskind hat in diesem Buch eine gelungene Geschichte geschrieben, die in jedem Falle lesenswert ist.

Die Geschichte versetzt den Leser in das 18. Jahrhundert. Man bekommt eine genaue Beschreibung, in welcher Situation die Menschen im 18. Jh. lebten.
Die klar beschriebenen Personen finden sich gut in die Erzählung ein, sodass sich auch die Handlung an einem roten Faden wieder findet.
Die verschieden Charaktere werden in ihren Intentionen derart überzeugend vorgestellt, dass die äußeren Eindrücke des 18. Jh. mitgeliefert werden.
Dadurch, dass die Geschichte in Frankreich spielt, benutzt der Autor viele französische Namen. Dies führt zu einer Leseschwierigkeit, falls man der Französisch nicht mächtig ist.

Im Laufe des Romans wird man unbewusst in die Parfumeriearbeit eingewiesen, sodass man auf einem doch relativ unbekannten Gebiet, sein Wissen fördert.
Die einzelnen Arbeitsschritte werden interessant erklärt und man bekommt einen guten Eindruck, wie kompliziert die Gewinnung eines Parfums damals gewesen war.

Die Spannung des Romans wird stetig gesteigert, jedoch ist in der Mitte der Erzählung ein Tiefpunkt erreicht, in der sich Patrick Süskind nur langsam wieder heraus windet. Der dort beschriebene Traum ist zu langatmig. Für die Verständnis ist dieser Abschnitt zwar wichtig, jedoch hätte man verkürzt darstellen können.
Einen gewissen Ekel erzeugen die beschriebenen Gewalttaten in dem Prosaroman. Grausamkeiten wie das Auffressen des Körpers von Grenouille, werden sehr detailliert dargestellt.

Alles in allem ist das Buch wegen seiner Vielseitigkeit und Spannung dennoch einen Kauf wert.


Niveau: Genial und Ausgefallen
Verständlichkeit: Sehr gut verständlich
Unterhaltungswert: Stellenweise übertrieben
Spannung: Teils langatmig
Fazit: Guter Buchtip